Warum Perfektionismus dich zurückhält – und was du stattdessen tun solltest
Wusstest du, dass dein Perfektionismus dich aktiv daran hindert, vorwärtszukommen?
Viele Selbstständige, besonders Frauen, versuchen immer wieder, etwas perfekt zu machen, bevor sie damit rausgehen. Die perfekte Website. Das perfekte Video. Das perfekte Reel. Der perfekte Flyer. Alles soll bis ins Detail stimmen, bevor man überhaupt beginnt. Und genau das wird zur Falle.
Denn während du planst, optimierst, feilst und wartest, vergeht wertvolle Zeit. Du bleibst im Kopf, im Entwurf, im inneren Kreisverkehr und dein Business kommt nicht ins Fliessen.
Ich kenne das nur zu gut. Auch ich habe mich in meinem Business immer wieder genau dort aufgehalten. Früher habe ich tagelang, manchmal sogar monatelang Dinge vor mir hergeschoben, weil ich dachte, sie seien noch nicht gut genug. Und wenn ich ehrlich bin, war das nicht Perfektion, sondern Angst – Angst vor Sichtbarkeit, vor Kritik, vor Bewertung.
Heute erkenne ich diese Muster zum Glück viel schneller.
Inhalt
Ein konkretes Beispiel: Meine Videoerstellung
Ich bekam das Gefühl, ich sollte Videos erstellen. Statt diesem Gefühl zu folgen, hielt mich ewig mit den technischen Details auf. Die Kamera war nicht ideal, das Licht war zu grell oder zu schwach, der Hintergrund störte mich, und ich war überzeugt, dass ich zuerst noch die perfekte Software finden müsse. Ich begann Workshops zu buchen für die perfekte Videoerstellung.
Ich war die ganze Zeit am tun…. nur ein Video hatte ich nicht 😉
Im Nachhinein ist mir klar: Das alles war Ablenkung. Ich war tagelang mit scheinbar wichtigen Details beschäftigt, nur um nicht das tun zu müssen, worum es wirklich ging.
Perfektionismus ist (oft) ein Deckmantel
Was ich damals für Professionalität hielt, war in Wahrheit ein Schutzmechanismus. Perfektionismus ist selten nur ein hoher Anspruch. Er ist oft ein Vorwand.
Wir glauben, wenn alles perfekt ist, sind wir sicher. Weniger angreifbar. Weniger angsteinflössend. Doch das ist ein Trugschluss.
Die Realität ist: Du wirst so oder so bewertet. Ob du etwas tust oder nicht. Ob es perfekt ist oder nicht. Und das ist zwar unbequem, aber auch befreiend. Denn wenn du sowieso bewertet wirst, kannst du genauso gut jetzt loslegen.
Für mich ist der Weg klar geworden: Nur durch das Tun verändert sich etwas. Business entsteht nicht im Hintergrund, sondern im Sichtbarwerden, im Ausprobieren, im Gehen.
Gerade heute in einer Welt, in der KI, Social Media und Glanzbilder das scheinbar Perfekte vorgaukeln, wird das Unperfekte zur Kraftquelle. Denn wir Menschen wollen keine perfekten Fassaden. Wir wollen Wahrheit, Echtheit und Mut.
Darum: Starte. Nicht perfekt. Sondern jetzt.
Warten bringt keine Klarheit – Tun schon
In meinem Business und als Coach erlebe ich immer wieder, wie viel in unserem Kopf entstehen kann – Ideen, Pläne, Angebote, Videos, Webseiten. Wir spinnen Visionen dazu, stellen uns lebhaft vor, wie alles laufen wird. Wenn ich mein erstes Video mache … Wenn ich diese Website jetzt endlich online stelle … Wenn mein Angebot fertig ist und meine Kundinnen es begeistert buchen …
Doch dann gehen wir nach draussen und es passiert nichts. Kein Reichweiten-Schub. Keine Buchungen. Keiner schreibt. Und wir fragen uns, warum.
Manchmal liegt es natürlich am Marketing, an der Zielgruppe oder dem Timing. Doch oft ist es auch der Perfektionismus, der uns im Weg steht. Ich weiss, wovon ich rede. Auch ich habe mich stunden- und wochenlang verfangen – in Formulierungen, technischen Details, in der Frage nach dem grossen Konzept. Immer wieder nahm ich mir vor, „jetzt aber wirklich das perfekte Angebot“ zu erstellen. Und ich feilte. Und feilte. Und änderte. Bis meine Website und mein Angebot so perfekt waren, dass sie… nicht mehr zu mir passten. Bis ich realisierte: Die Idee war klinisch, zu glatt, zu wenig echt. Sie glitt an mir vorbei, bevor sie überhaupt rausgehen konnte.
Hier liegt ein zentraler Hebel: Klarheit bekommst du nur durchs Tun.
Denn sobald du etwas veröffentlichst. Ein Reel, ein Blogpost, ein Angebot – erhältst du Feedback. Und Feedback bringt Klarheit. Sofort. Du siehst, was wirkt. Was nicht verstanden wird. Was dich berührt. Was dir wirklich entspricht. Und was stimmig geändert werden darf. Im Innen wie im Aussen. Das Feedback kann auch deine innere Stimme sein 😉
Doch das passiert nicht, wenn du nur weiterplanst. Wenn du nur feilst. Wenn du nur wartest. Dann bleibt deine Initiative im Hinterzimmer. Dann bleibt Wachstum im Stillen oder kommt gar nicht.
Stattdessen kannst du dich selbst überraschen:
Ein erster Post, dem noch etwas fehlt, aber ein Gefühl von Live-Sein vermittelt.
Eine Website, die noch nicht perfekt ist, aber zeigt: Hier bin ich. Hier bin ich da.
Ein Angebot, das nicht jedes Detail optimiert hat, aber echt ist und Resonanz erzeugt.
Das ist dein Kraftfeld: Wenn du den Mut hast, etwas rauszugeben, dann beginnt Veränderung.
Und das Beste: jeder Schritt lädt den nächsten. Jedes Feedback schenkt neue Klarheit. Und so wächst nicht nur dein Business, sondern auch dein Vertrauen in dich selbst.
Hol dir Feedback, aber bitte von den richtigen Menschen
Wenn du gerade an deiner Website arbeitest, ein neues Angebot kreierst oder überlegst, wie du dich sichtbar zeigen möchtest, dann kann es sinnvoll sein, Feedback einzuholen. Doch dabei gibt es einen entscheidenden Punkt, der oft unterschätzt wird: Frag bitte nicht irgendwen. Frag Menschen, die verstehen, was du gerade machst. Menschen, die den Weg kennen. Menschen, die in einer ähnlichen Energie sind wie du oder vielleicht sogar schon ein Stück weiter.
Was ich immer wieder beobachte: Frauen holen sich Rückmeldungen von Bekannten, der besten Freundin oder Familienmitgliedern. Und nicht selten von Personen, die weder selbstständig sind, noch verstehen, was z.B. eine Website emotional auslöst oder was es bedeutet, sich als Coach, Mentorin oder mit einer eigenen Idee zu zeigen. Und genau das bringt Verwirrung. Es kann alles durcheinanderbringen und im schlimmsten Fall alles zum Stillstand bringen.
Ich denke dabei an eine Kundin, die ich vor einiger Zeit im Rahmen eines Coachings begleiten durfte. Ihr eigener sehnlichster Wunsch war am Ende eine Website zu haben. Wir waren fast am Ziel. Die Website war zwar nicht technisch perfekt, aber sie war echt. Sie hat ihre Botschaft klar getragen. Und sie war vor allem eins: ein grosser, mutiger Schritt in die Sichtbarkeit. Für meine Kundin war es ein Herzensprojekt.
Kurz vor der Veröffentlichung zeigte sie ihre Website einer Freundin. Einer Person, die mit Webdesign nichts zu tun hat, diesen inneren Prozess nicht kennt und selbst noch nie eine eigene Website umgesetzt hat. Die Rückmeldung war niederschmetternd. Hart. Entwertend. Und leider überhaupt nicht hilfreich.
Sie sagte sinngemäss: „So kannst du dich doch nicht zeigen. Das sieht nicht professionell aus.“
Das hat gesessen.
Statt den nächsten Schritt zu gehen, stoppte die Kundin alles. Die Website ist bis heute nicht online. Ihr Business steht still. Und das nicht, weil sie etwas falsch gemacht hätte, sondern weil sie sich von einer Meinung aufhalten liess, die nie wirklich nachvollziehen konnte, worum es in diesem Prozess eigentlich ging.
Es ging nicht um die perfekte Website, es ging ums sich zeigen, um nach Aussen zu gehen.
Für mich ist das ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig es ist, gut zu wählen, wem du dich im Prozess anvertraust.
Hol dir Feedback – ja. Aber wähle weise. Nicht jede Meinung bringt dich weiter. Nicht jede Stimme nährt dein Wachstum.
Starte aus dem Herzen und optimiere danach
In meinen Coachings, ist es mir wichtig, gleich zu Beginn Raum für das Wesentliche zu schaffen: für deine Essenz. Für das, was wirklich aus dir kommt. Für dein SEIN.
Meine Aufgabe ist es nicht, dir gleich zu sagen, wie etwas technisch perfekt sein muss. Sondern dich zu begleiten, damit du überhaupt erst in Kontakt kommst mit dem, was in dir ist. Mit dem, was du fühlst. Mit dem, was wirklich nach draussen will.
Ich sehe es immer wieder – beim Schreiben von Texten, beim Aufbau einer Webseite, bei ersten Inhalten auf Social Media. Wenn du aus dem Kopf beginnst, verlierst du oft den Kontakt zu dir selbst. Du versuchst, es „richtig“ zu machen und plötzlich ist nichts mehr stimmig.
Deshalb arbeite ich bewusst anders. Gerade zu Beginn eines Projekts ermutige ich dich, aus dem Herzen loszulegen. Spür hin, was du sagen möchtest. Was du zeigen willst. Wie sich deine Arbeit anfühlt. Und erst dann – im zweiten Schritt – darf es optimiert werden.
Ob bei Texten, bei einer Angebotsseite oder bei der gesamten Website: Die Reihenfolge macht einen Unterschied. Wenn du erst deine innere Klarheit sichtbar machst, können danach auch Struktur, Sprache und Technik folgen. Aber auf einem echten, kraftvollen Fundament.
Deine Energie ist spürbar – und sie ist das, was berührt. Und genau darum geht es in meinem Coaching: dich nicht in Strategien zu verlieren, sondern dich selbst wiederzufinden. Und von da aus loszugehen, weiterzumachen und besser zu werden.
